Die Gaststätte „Zum Lamm“ mit dem repräsentativen Wirtshausschild ist ein Gebäude mit einer traditionsreichen Vergangenheit. Vermutlich war es schon 1660 eine von Vorfahren der Familie Mutschler betriebene Straußwirtschaft, wie die Inschrift am Treppenabgang zum Gewölbekeller nahelegt. Aufgrund der Zerstörungen des 30-jährigen Kriegs und des Orleansschen Erbfolgekriegs (1689 – 1693) ist die genauere Geschichte vor dieser Zeit schwer zu rekonstruieren. Fest steht, dass ein Justus Heinrich Mutschler für das über der Toreinfahrt bezeugte Anwesen von 1729 im Jahre 1737 bei der kurfürstlichen Hofkammer in Mannheim die Schildgerechtigkeit für sein Gasthaus beantragt und genehmigt bekommen hat.
Gasthaus „Zum Lamm“ um 1950 (Foto: Tiefburgarchiv)
Die Familie Mutschler betrieb seit diesen Zeiten das Gasthaus in direkter Linie bis 1981, als die letzten Nachkommen nach Amerika auswanderten. 2004 erwarb die mit den Mutschlers verwandte Familie Fuhs das Anwesen, das von den neuen Eigentümern als denkmalgeschütztes Gebäude nach zwanzigjähriger Vernachlässigung in den Jahren 2005 bis 2007 intensiv renoviert wurde, wobei man sogar das Tonnengewölbe des Kellers von 1660 restaurierte. Nach einem Brand im Jahr 2007, bei dem die historische Ausstattung der Gasträume weitgehend gerettet werden konnte, endeten die Restaurierungsarbeiten im Folgejahr.
2010 konnte das Lamm auf ein 350-jähriges Bestehen als Gastwirtschaft zurückblicken. (gg)